Das Schlößle Neu-Ulm/Offenhausen

 

 

 

 

 

Zum Schlößle

 

Jahrhunderte ziehen ins Land, und hinterlassen ihre Spuren. Doch nur weniges übersteht den Lauf der Zeit. Ein Beispiel für Standhaftigkeit ist das Schlößle in Neu-Ulm/Offenhausen. Bereits um das Jahr 1300 erbaut, stammt das heutige Gebäude nach einem Umbau aus dem Jahr 1500. Ursprünglich handelte es sich um einen Patriziersitz. Doch schon 1697 erlangten die Besitzer die Brau- und Tafernrechte. Seither wird dort ein Bier gebraut, das Eingeweihte aus ganz Deutschland, ja selbst aus den USA und Australien  sich zu beschaffen wissen. Denn es gibt keinen Vertrieb dieser urbayerischen Spezialität – dazu ist es viel zu gut. Nur im Hause selbst bekommt man es ausgeschenkt, oder in Flaschen zum Mitnehmen nach Hause.

 

Werbemodelle

 

Doch wir wollten ja mehr über das Schlößle wissen. Und es gibt ja noch viel zu erzählen. Denn Neu-Ulm gab es ja damals noch gar nicht. Nur Äcker, Wiesen und Felder besaßen die Ulmer Bauern auf dem südlichen Ufer der Donau. Erst mit dem Beginn der militärischen Befestigung der Stadt Ulm entstand auf dem gegnüberliegenden Flußufer ein Brückenkopf mit Kasernen- und Verteidigungsanlagen. Und jener Patriziersitz, an den sich einige wenige Gehöfte angelehnt haben. So mancher Wanderer und Geschäftsmann, der, von Süden kommend, die Tore der freien Reichstadt Ulm zu spät erreicht, findet hier Logis. Immer gibt es ein offenes Haus für den Reisenden, woraus schließlich „Offenhausen“ wird – lange, bevor ein Pfarrer im 19. Jahrhundert den Namen Neu-Ulm zum ersten Mal aussprechen wird.

 

Getränke

 

Von den Schweden und den marodierenden Horden des dreißigjährigen Krieges verschont geblieben, wird das Schlößle jedoch 1805 Schauplatz der mitteleuropäischen Geschichte. Hatte der Reichsdeputationshaupt-schluß von 1803 eine Neugliederung Deutschlands zur Folge, so versetzte sich Napoleon Bonaparte durch seine eigene Krönung zum Kaiser 1804 endlich in die Lage, den ungeliebten Habsburgern endlich eins auszuwischen. 1805 kam es zur Schlacht bei Elchingen, die der Feldherr nachweislich von einem Erkerfenster des Schlößles aus beobachtete. Da am Folgetag die Kapitulation des Habsburgischen Heerführers in Ulm stattfinden sollte, blieb der kleine Große Franzose gleich an Ort und Stelle, speiste zu Abend, und schlief dann in den meterdicken Mauern sicher und selig seinem Triumph entgegen

 

 

 

Das Jahr 1879 markiert einen weiteren, wichtigen Meilenstein in der Geschichte des Schlößles. In diesem Jahr übernahm die Familie Zoller den Besitz mit allen Rechten. So kommt es daß dieses Jahr ein Jubiläum ansteht, denn seit nunmehr 125 Jahren befinden sich Gaststätte und Brauerei im Familienbesitz der heutigen Eigentümer und Betreiber.

 

 

 

 

Heute ist das Schlößle eine Gaststätte mit Gaststube, Nebenzimmer, Saal und großem, mit riesigen Kastanien bestandenem Biergarten. Jahraus, jahrein schätzen die Gäste die rustikale, schwäbische Küche und das kräftige, süffige Bier gleichermaßen. Im Sommer genießen tagtäglich an die 1000 Menschen die Atmosphäre des preisgekrönten Biergartens.

 

 

 

 

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